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Hochschulhappen mit dem Veltener Seniorenbeirat: Robotik in der Pflege

Wie sieht die Zukunft der Altenpflege aus – und welche Rolle können soziale Roboter dabei spielen? Unter welchen Bedingungen ist ihr Einsatz sinnvoll, wann sollte besser darauf verzichtet werden?

Über diese und weitere Fragen diskutierten rund 40 Teilnehmende beim Hochschulhappen am 15. Juli 2025 im Ofen- und Keramikmuseum Velten.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Forschung von Prof. Dr. Robert Ranisch, Dr. Joschka Haltaufderheide und Dr. Ruben Sakowsky von der Juniorprofessur für Medizinethik mit Schwerpunkt Digitalisierung an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Potsdam. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts „E-cARE“ („Ethics Guidelines for Socially Assistive Robots in Elderly Care: An Empirical-Participatory Approach“) untersuchte das Team die Bedingungen für einen verantwortungsvollen Einsatz sozialer Robotik in der Altenpflege und entwickelte auf dieser Grundlage ethische Leitlinien

Der Hochschulhappen bot einen Raum für die Vorstellung der Forschung und den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern aus der Region Oberhavel – darunter vielen Seniorinnen und Senioren sowie Pflegefachkräfte, die ihre Perspektiven einbrachten. Gemeinsam wurden ethische Fragen diskutiert: Was bedeutet es, wenn sich Menschen in der Interaktion mit Robotern wohlfühlen? Oder nicht erkennen, dass es sich um technische Systeme handelt? Wer trägt die Verantwortung, wenn Robotern Fehler passieren?

Deutlich wurde: Die Integration sozialer Robotik in den Pflegealltag wirft komplexe Fragen auf, die nicht allein von Expertinnen und Experten beantwortet werden können. Die Forschenden betonten daher die Relevanz eines breiten gesellschaftlichen Austauschs – gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und eines wachsenden Fachkräftemangels. Soziale Robotik könne ein Baustein sein, um Pflegestrukturen gezielt zu entlasten – nicht um Fachkräfte zu ersetzen, sondern indem sie Assistenz bietet.

Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit, soziale Roboter wie die Kuschelrobbe Paro, den Humanoid Pepper oder den Navel-Roboter vor Ort kennenzulernen und auszuprobieren. Die Interaktion mit den Robotern ermöglichte einen praxisnahen Zugang zur Thematik und veranschaulichte, welche technologischen Entwicklungen bereits möglich sind. 

Wir danken den Wissenschaftlern für ihr großes Engagement, dem Seniorenbeirat Velten für die tolle Zusammenarbeit und allen Besucherinnen und Besuchern für das große Interesse und die spannenden Impulse. Solche Veranstaltungen zeigen, wie wichtig es ist, Wissenschaft und Gesellschaft ins Gespräch zu bringen – und gemeinsam über die Zukunft nachzudenken.

Weitere Eindrücke von der Veranstaltung finden Sie in unserer Galerie